Transformation in Mitteleuropa auf der Tagesordnung

Während Unternehmen in Europa eher dazu neigen, langfristige Investitionen aufzuschieben, um Kosten zu sparen, spielt die digitale Transformation in Zentraleuropa eine größere Rolle. Dies geht aus dem European Payment Report 2023 von Intrum hervor.

Ein Ausschnitt aus dem European Payment Report mit Ergebnissen aus Mitteleuropa für Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, die Niederlande, die Schweiz und das Vereinigte Königreich.

Digitaler Schwung zur Steigerung der Effizienz

Für unsere aktuelle Ausgabe des European Payment Report haben wir mehr als 10.000 Unternehmen in 29 Ländern befragt. Dabei zeigte sich, dass 70 Prozent der Unternehmen in Mitteleuropa der digitalen Transformation eine hohe Priorität einräumen. In Nordeuropa sind es nur 64 Prozent. In Großbritannien stimmen 77% der Unternehmen zu, gefolgt von den Niederlanden mit 74%, der Schweiz mit 71% sowie Deutschland und Ungarn mit jeweils 70%.

Die treibende Kraft hinter der digitalen Transformation könnten die erwarteten Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr sein. Mehr als die Hälfte (55%) der Unternehmen in der Region geht davon aus, dass ineffiziente Anwendungen es den Kunden erschweren, ihre Rechnungen pünktlich zu bezahlen - der höchste Wert aller Regionen. Die Unternehmen stuften diese Herausforderung als ebenso wichtig ein wie die Auswirkungen steigender Zinssätze, die Unterbrechung von Lieferketten und die Regulierung.

Die Unternehmen in Mitteleuropa scheinen sich zunehmend der negativen Auswirkungen veralteter Technologien auf die Effizienz bewusst zu werden. Dabei geht es bei der Effizienzsteigerung nicht nur um Einsparungen für das Unternehmen. Auch die Kundinnen und Kunden erwarten beim Einkauf digitale Kanäle und schnellen Zugang zu verschiedenen Dienstleistungen. Daher ist es sinnvoll, in digitale Lösungen zu investieren.

Ethische Grundsätze und Zahlungsverhalten

Ein weiterer positiver Trend in der Region im Vergleich zum übrigen Europa ist, dass viele Unternehmen ethische Grundsätze verfolgen, die eine pünktliche Begleichung von Verbindlichkeiten vorschreiben. Dies wirkt sich auch auf das Zahlungsverhalten der Kunden aus. Die durchschnittliche Zeit, bis ein Geschäftskunde seine Verbindlichkeiten begleicht, liegt in der Region bei 56 Tagen, in Irland sogar nur bei 46 Tagen.

Dieses Verantwortungsbewusstsein zeigt sich auch darin, dass sich die Unternehmen in Mitteleuropa stärker als in anderen Regionen bewusst sind, wie negativ sich verspätete Zahlungen auf kleinere Unternehmen auswirken. 52% der Befragten gaben an, sich darüber Gedanken zu machen. Der europäische Durchschnitt liegt bei 48%. Darüber hinaus gaben 66% der Befragten an, dass große Unternehmen eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben und daher kleinere Unternehmen pünktlich bezahlen sollten.

Dies ist ein positiver Trend. Es gibt jedoch noch viel zu tun, und die Unternehmen müssen sich ihrer Zahlungsverpflichtungen gegenüber kleineren Lieferanten voll bewusst sein. In der Praxis geben mitteleuropäische Unternehmen am ehesten an, dass sie ihre Lieferanten später bezahlen, als sie selbst akzeptieren würden.


Insights aus dem European Payment Report 2023

Dieser Artikel basiert auf der jüngsten EPR von Intrum, die sich mit den Auswirkungen verspäteter Zahlungen auf die Entwicklung und das Wachstum europäischer Unternehmen befasst. Die Studie basiert auf den Ansichten von mehr als 10.000 Führungskräften und untersucht, wie Unternehmen mit wirtschaftlichen Einbrüchen und Liquiditätsengpässen umgehen.

European Payment Report 2023 von Intrum
European Payment Report 2023 von Intrum