
Mehr als nur Inflation: Anhaltende Belastungen für Europas Haushalte
Von anhaltendem Preisdruck bis hin zu fragilen Haushaltsfinanzen – die Erholung Europas verläuft weiterhin uneinheitlich. In dieser Ausgabe untersucht Ökonomin Anna Zabrodzka-Averianov die wichtigsten Risiken, die die Aussichten der Region prägen und ihre Bedeutung für Verbraucher, Unternehmen und politische Entscheidungsträger.
Anhaltender Preisdruck
Trotz der nachlassenden Inflation liegen die Kosten für lebensnotwendige Güter wie Nahrungsmittel und Energie noch immer weit über dem Vorkrisenniveau, was die Kaufkraft der Haushalte schmälert und die Budgets belastet.
Zahlungsverzug bremst Wachstum
Zahlungsverzögerungen schaden weiterhin sowohl privaten Haushalten als auch Unternehmen, verengen den Cashflow und gefährden die fragile wirtschaftliche Erholung Europas.
Grenzen staatlicher Hilfen
Kurzfristige Subventionen und Unterstützungsmaßnahmen haben den Schlag zwar abgemildert, konnten den gefährdeten Gruppen jedoch keine dauerhafte finanzielle Stabilität verschaffen.

Kommentar von Intrums Senior Economist
Die Erholung Europas bleibt fragil und ungleichmäßig. Zwar verbessern sich die Bedingungen, doch hohe Kosten und Zahlungsverzug belasten weiterhin Haushalte und Unternehmen. Selbst moderate Störungen könnten Teile der Wirtschaft erneut in Bedrängnis bringen.

Energiekosten setzen Haushalte unter Druck
Obwohl sich die Großhandelspreise für Energie stabilisiert haben, bleiben die Einzelhandelspreise in weiten Teilen Europas hoch. Der Subventionsabbau und die ungleichmäßige Weitergabe von Kostensenkungen belasten viele Haushalte. Familien mit niedrigem Einkommen geben einen überproportional hohen Anteil ihres Einkommens für Energie aus. Steigende geopolitische Risiken drohen, die Preise erneut in die Höhe zu treiben.

Fragile Stabilität verdeckt tiefere Schwachstellen
Europas Wirtschaft zeigt erste Anzeichen einer Erholung, doch unter der Oberfläche ist die finanzielle Widerstandsfähigkeit nach wie vor schwach. Hohe Kosten, Zahlungsverzug und ungleichmäßiges Lohnwachstum belasten weiterhin sowohl Haushalte als auch Unternehmen. Viele geraten dadurch in eine Zwickmühle und sind selbst gegenüber moderaten wirtschaftlichen Schocks anfällig.
Die Gründe für die Erholung verstehen
Mehr erfahren in "Economy im Focus“ Nr. 15Weitere Ausgaben von Economy in Focus
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